Dem Valerian habe ich Ende 2010 für eine Nacht einen Besuch abgestattet. Da ich diesmal allein unterwegs war, es bitterkalt war und der Bahnhof Hohenems erfahrungsgemäß sehr unwirtlich ist, musste eine Bleibe her. Es war ein wirklich sehr spontan geplanter Trip und bei meiner Recherché bin ich so kurzfristig nur auf diese Unterkunft gestoßen. Für die Nacht im Einzelzimmer inklusive Frühstück musste ich stolze € 55 berappen. Beworben wurde es damals auf der Homepage unter anderem mit dem Service des elektronischen 24/7-Check In/Out. Klingt doch recht praktisch, v.a. für Geschäftsleute — es ist schließlich ein Business Hotel ;) — wirkte auf mich aber alles andere als einladend. Durch eine Glastür gelangte ich in einen kleinen Vorraum; eine übergroße Überwachungskamera im Eck, der unpersönliche Check-In Automat vor mir und eine weitere Glasmauer versperrte mir den Weg ins Hotel. Zwanzig Minuten musste ich an diesem Ding herum werken bis ich endlich eingecheckt war, meine Zimmernummer hatte und der Automat den Schlüssel ausspuckte. Im Hotel dann schummriges Licht, draußen war’s auch schon recht dunkel und eine unangenehme Stille — gibt es hier überhaupt andere Gäste? Irgendwen? The Shining lässt grüßen. Auf dem Zimmer mussten zuerst mal alle Lampen angemacht, der Fernseher angestellt und das Thermostat ein paar Grad höher gestellt werden. Beim guten ersten Eindruck des Zimmers ist meine Gänsehaut von eben beinahe verflogen: alles sehr sauber; der Platz wurde optimal genutzt; das Bett war bequem; weiche Handtücher im Bad; das leise Rauschen eines Baches vorm Fenster — ich habe mich sofort wohl gefühlt und mich vor dem Konzert, dem Grund meines Trips, noch prima entspannen können. Die Lage ist wirklich optimal: sehr zentral und leicht zu finden, selbst in dunkelster Nacht ohne rechte Ortskenntnis. Wieder im Hotel angekommen, fiel mir auf, dass es ja überhaupt keine Minibar am Zimmer gab — kleiner Minuspunkt. Beim Aufstehen dann der erste Blick aus dem Fenster: die von der Morgensonne erhellten Bergwipfel am Horizont machten gleich gute Laune. Im Frühstücksraum angekommen, erwartete mich ein ausgiebiges Frühstücksbuffet — große Auswahl an frischem Gebäck, frisches Obst, Wurst– & Käseplatte, Eier, Müsli, Cornflakes, Joghurt, Lachs… Dazu Kaffee, Tees und Fruchtsäfte. Die Dame, die das Frühstück betreut hat, war außerordentlich freundlich, gut gelaunt und wir hatten einen netten Plausch. In bester Laune und gestärkt durch das leckere Frühstück verließ ich das Hotel und machte noch einen außerplanmäßigen, längeren Spaziergang durch den Ort bevor mein Zug Richtung Wien abfuhr.