Währinger Schubertpark

Schubertfriedhof neben dem Schubertpark
Der arme Schubert war kein Frauenheld. Er war ja der der die Musik spielte, zu der seine Freunde mit den Schönen tanzen und singen durften. Trotzdem bekam er die Syphilis, eine sehr schwere Geschlechtskrankheit. Daran ist er nicht gestorben, sondern an der damals üblichen Behandlungsmethode mit Quecksilber, einer Quecksilbervergiftung. Seine untröstlichen Freunde hielten ihm Ehrenreden und begruben ihn auf dem Schubertfriedhof. Später wurde der große Musiker exhumiert und auf dem Zentralfriedhof bestattet. Ein Teil des Friedhofes ist heute der Schubertpark, der andere Teil hat noch einen verfallenden Rest der alten Grabsteine und Denkmäler. Er ist abgesperrt und man muss sich zur Besichtigung einen Schlüssel holen. Romantisch und verfallen, eines der letzten Zeugnisse vom Biedermeier, liegt er mitten im 18. Bezirk.

Nur die ehemaligen Grabsteine von Beethoven und Schubert führen dem unbedarften Besucher dieses Parks vor Augen, dass hier eigentlich mal der Währinger Friedhof war. Heute tummeln sich hier viele auf der Suche nach etwas Ruhe und etwas Natur. Der Park ist eher klein, trotzdem gibt es schöné Liegewiesen, Plätze für Ballspiele und eine wirklich schöné Hundezone. Die will ich auch wirklich nochmal besonders hervorheben. Auch wenn ich selbst keinen Hund habe, ist mir einfach aufgefallen wie liebevoll das relativ große abgezäunte Areal für Hunde und ihre Besitzer gestaltet wurde. Baumstämme und andere Dinge sind perfekt um den Hund auch in der Stadt etwas herumtollen zu lassen.

Hier lagen einst Beethoven und Schubert unter der Erde und deren Grabsteine kann man sich dort anschaun. Ansonsten gibts hier nicht viel, der Park ist eher klein und eignet sich für einen kleines Entspannungssonnentanken wenn man mal grad in der Nähe ist, ansonsten habe ich dort nichts verloren.
Außer früher mal, da bot sich der Park perfekt für Freistunden an, manchmal auch für selbst gewählte.
Hier habe ich meine erste Tschick geraucht, ich finde, das hat ein Messingschild verdient!

Es mag eine Währinger Eigenheit sein, dass Parkanlagen auf ehemaligen Friedhöfen erbaut wurden. Der Währinger Park liegt auf totem Grund und auch der Schubert Park war einst als Währinger Ortsfriedhof letzte Station der durchs Leben Reisenden.
Ein kleiner biedermeierlicher Gräberhain ruft auch heute noch die Ruhestätten-​Vergangenheit in Erinnerung.
Namensgebender Schubert war, wie übrigens auch Beethoven, Nestroy und Grillparzer, Teil der Währinger Erde, bevor das Prestige eine Exhumierung forderte — und der «Zenträu» sich auf Zuwachs freuen konnte.
Im Schubertpark spielen heute die Kinder und Hunde — getrennt voneinander. Neben einem großen Kinderspielplatz ist es vor allem die Hundezone, die dem Schubertpark seine kräftige Stimme verleiht und den Rockys und Inas ihr Hundeleben verschönert.
Käfige gibt es auch — allerdings nicht für die Vierbeiner, sondern für die Ballesterer und Basketballer.
Und natürlich gibt es auch Platz für die bürgerliche Kultbeschäftigung schlechthin, dem Taubenfüttern im Park.
In all seiner eingeschränkten Größe legt dieser eine kleine Grünruheort viele unterschiedliche Facetten an den Tag. Wo einst die Toten ruhten, findet heute das aktive Leben statt.