Wundertüte

Ein Museum zum Anfassen und Kaufen!
Wunderschön, unbedingt reinbummeln!!!
Liebevolle Details, schöné Geschenke, Sachen die den Alltag bunt machen und das Herz erfreuen! Echt nett!

Man kennt es ja. Die Höflichkeit erfordert es, dass einer Einladung nicht ohne Geschenk gefolgt wird.
Und da die Dame von Welt heutzutage eh schon alles hat und Sprudelwein und Kekse genau genommen eine Gegeneinladung, allerdings zum heimlichen Gähnen, bedeuten, sind es genau diese kleinen Läden, die einen aus der Schenker-​Lethargie heraus holen und einem diesen weiteren Funken Kreativität bescheren. Einen Funken, der die Beschenktenaugen zum Aufflammen bringt.
Ganz reizend ist das kleine Gewölbe am Karmeliterplatz und erinnert in seiner Verspieltheit an ein Puppenhäuschen. Und für die Puppenhäuschenspielerinnen gibt es hier auch einiges zu entdecken — die Wundertüte soll schließlich auch den Kinderlein Freude bringen.
Für die größeren Damen gibt es hier schöné Taschen mit Nostalgieprints in 1920er Jahre-​Ästhetik, hübsches Gewand, nette Bilderrahmen, Geldbörsen, Notizheftchen, Tassen, Vasen und Kerzenhalter. Die Bedienung ist sehr aufmerksam und hilft gerne durch den Wundergarten. Ein anderes Wunder erlebt man dann allerdings auch, wenn es ums Zahlen geht, denn was nicht billig aussieht, lässt sich auch nicht billig aus der Hand geben.
Und so bleibt die Wundertüte etwas für Finanzwunderkinder oder Schwerverliebte.

Geschäfte mit schönen Gegenständen, die man wohl großteils nicht unbedingt braucht, gibt es in Wien ja viele. Aber der hier ist etwas Besonderes, denn die netten, witzigen oder einfach nur schönen Kleinigkeiten, die man hier findet, sind irgendwie noch ein wenig bunter und ausgefallener als in den anderen Geschäften. Gleichzeitig wirkt es hier besser sortiert, weniger überladen.
Im Prinzip sind solche Geschäfte nicht nur Einkaufsparadies sondern fast schon Freizeitaktivität. Denn auch diesen Laden besucht man wohl am besten mit einer guten Freundin und dann kann man stundenlang gemeinsam staunen, lachen und über das Geschenk für den nächsten anstehenden Geburtstag debattieren. Denn individuelle und besondere Geschenke findet man hier auf jeden Fall.

Tja, was soll man sagen? Aus der Entfernung sieht alles sehr bunt aus, an der Grenze zum Kitschigen oder darüber hinaus. Aus der Nähe bestätigt sich die Vermutung. Oder auch nicht, denn die Halsketten und der restliche Schmuck strahlen Freude, die Kleider von Lila und Karja sind nun schön, die Ledertaschen von «zwei» gut designt. Dazwischen liegt eine Überflutung an Nettem, Herzigem, Süßem, Überraschendem, Duftendem, Wohlschmeckendem, Tragbarem, Weichem und Hartem, Mattem und Glitzerndem. Die Welt hinter der Wundertüte-​Brille ist eine Mischung aus all diesen Farben und Eindrücken. Anna hat schon Recht: es tut dem Auge fast weh — vor allem der Kontrast mit der Welt «da draußen», aber so sind eben diese Wundertüten, die, auch wenn sie anders heißen, Wien fröhlicher gemacht haben.
Diese hier sticht durch die hohe Anzahl an Kinderartikeln und Unikaten hervor. Trotz Überflutung sieht der Raum alles andere als unangenehm überfüllt aus. Wie schaffen sie das?
Viele werden hier das lang gesuchte Geschenk endlich finden, noch mehrere Besucher (innen) werden im Nu in den «Will-​sofort-​haben» oder in den «heute bin ich in Shoppinglaune und wusste es nicht» Modus schalten. Achtung aber: die Geldbörse wird hier sehr schnell sehr leicht. Verhältnismäßig teuer sind so gut wie alle Artikel, die aus der Wundertüte hervorschauen. Schade. Oder zum Glück, denn zu viel davon soll auch nicht werden, aber ein bisschen schadet nicht.
Die Wundertüte ist ein Geschäft, das gute Laune macht, obwohl alle wissen, dass gute Laune, die wirklich anhält, von woanders kommt.

ERREICHBARKEIT UND LAGE: Ein wenig vom Schuss, genauer, am Karmeliterplatz. Entfernung vom Stadtzentrum (Stephansplatz): das könnte schon ein halbes Stündchen dauern.
AMBIENTE: Ein kleiner, netter Laden für Accessoires. Außen unscheinbar, innen viel Weiß, recht modern, recht angenehm, recht entspannt.
SORTIMENT: Das Sortiment ähnelt ein wenig dem des innerstädtischen Happy Living. Spielzeug und Kindgerechtes, Geschirr, Taschen, Kleinmöbel, Bilderrahmen, Pölster und Kissen, Accessoires. Alles bunt, alles irgendwie nett und kaufenswürdig, alles am Ende doch nicht wirklich nötig. Aber was heißt das schon?
PERSONAL: Nett und unauffällig. Man kann sich nicht mehr so recht daran erinnern.
PREIS/​LEISTUNG: Alles recht teuer. Leider. Den Romantikern und Kindgebliebenen wirds egal sein.
TOPTIPP: Gleich daneben die schöné, barocke Karmeliterkirche.

Niedlicher Shop direkt am Karmeliterplatz, wenn man mal ein nettes Mitbringsel oder kleines Geschenk sucht. Viele nette kleine Dinge, Schnickschnack und vieles mehr. Auch sehr niedlicher Schmuck. Allerdings mehr was für Romantiker und Liebhaber fürs Detail als für Pragmatiker und praktisch Orientierte. ;)
Immer mal wieder hat die Wundertüte open nights bis 22:00, wie zB vor Weihnachten, Ostern oder an warmen Sommerabenden.