Flynikki.com

Wir sind eigentlich das erste mal mit Fly Niki, über das Reisebüro, Ruefa geflogen, und einmal haben wir leider schon gebucht. Aber es wird so schnell nicht mehr passieren. Die Maschine alt und nicht sehr sauber. Die Sitzabstände einfach eine Zumutung, eng und die Sitze konnte man nicht einmal verstellen. Das Personal, auf den Plakaten freundlich lächelnd, aber dort wurde es wahrscheinlich dann vergessen. … Nach der Frage nach einer Zeitung, schnippisch, das nächste mal schauen sie selber beim einsteigen wo die Zeitungen liegen. Das muss nicht sein.
In Kopenhagen eine halbe Stunde im Flieger angeschnallt und keine Information warum und weshalb. Dann haben wir den Tankwagen gesehen, es wurde erstmal in Ruhe die Maschine mit Benzin (Kerosin) gefüttert.
In Wien gelandet ganz am Ende des Flughafens dann mit Bussen zum Terminal gekarrt. Da sind die Parkplätze wahrscheinlich billig.

Gebucht hatten wir bei Airberlin einen Flug nach Wien. Beim Boarding ist mir schon aufgefallen, dass die Maschine eindeutig keine Airberlin Maschine ist und wir waren etwas verwundert. An Bord haben wir dann gelesen, dass Niki Airlines (die übrigens so heißt, weil sie von Niki Lauda — dem ehemaligen Formel 1 Piloten — gegründet wurde) eine Partner Airline von Airberlin ist und von Wien aus in viele Städte fliegt und dann eben auch wieder von den Städten zurück.
+ Boarding und Gepäckaufgabe am Hamburg Airport waren Einwandfrei (lauft über Airberlinschalter)
+ freundliches Personal an Bord des Flugzeuges
+ leckere Sandwiches auf dem Hinflug
+ Ankunft und Gepäckabholung in Wien problemlos
— extrem wenig Platz (es kommt mir so vor, als hätte Niki noch eine Reihe mehr sitze in den A320 gequetscht)
— komische Geräusche vom Flügel (als Ingenieur ist mir klar, dass Geräusche von elastisch verformten oder gar schwingenden Strukturen, wie zum Beispiel den Flügeln eines Flugzeuges, völlig normal sind. Hier waren diese Geräusche aber deutlich lauter und auch anders als ich es gewohnt war)
Alles in allem trotzdem ein angenehmer Flug.

Jetzt ist es endlich auch bei mir angekommen. Amtlich. Ich bin ein alter Sack. Old-​School. Ausrangiert? Noch nicht ganz, den Artikel schaffe ich noch.
Was ist los? Habe ich meine Anti-​Aging Tabletten vergessen zu nehmen? Bin ich mit «Na, Opa?» angesprochen worden? Oder wollte mir jemand über die Straße helfen?
Nö.
Viel schlimmer. Ich bin in eine Niki-​Fliege getreten. Eine boarisch sprechende noch dazu. Klar, sprechende Fliegen — so ein Quatsch! Dann noch in eine hineintreten?! Unsinn. Bitte was soll das sein?
Nun, Aufklärung naht im Sturzflug: Ich sitze in einem Rosinenbomber.
Nein, der Krieg ist vorbei, auch der Kalte. Es hat sich auch nicht jemand 55 Jhare lang auf dem Anflug von Berlin verflogen (hoffe zumindest heute dort noch einzutreffen!!!). Auch kein Zeitloch oder so.
Nein.
Niki.? !
What the hell is Niki??? Eine Kurzform von Nucki? Die Vermeidung von nackig? Fast — das sehe ich erst später…
Ich habe AirBerlin gebucht. Tue ich immer. Sind die zuverlässigsten aus meiner Sicht, gefühlt. Nicht gemessen. Auch das hier Erlebte ist natürlich nicht gemessen, gewogen, geprüft. Nein, nur gefühlt. Aber ist es eben nicht genau das, was uns einen Ort gefallen oder missfallen lässt?
Ich fliege viel und oft. Ich mag AirBus lieber als Boing. Fühlt sich «fester» an, nicht so wabbelig und eierig. Boing fühlt sich gummiriger an, unsicherer. Gefühlt natürlich. Habe noch keine unterschiedlichen Abstürze und Unfälle miterleben müssen, um dies sachlich neutralen zu können. Möchte ich auch garnicht. Mir reicht mein Gefühl.
Zur Sache: der Ort ist ein Airbus A320. Er fühlt sich heute an wie Boing. Komisch. Wie haben die das gemacht? Hinter mir ein anderer Reisender. Stutzt.
Und frägt ungläubig:
«Ist DAS die Maschine nach Berlin?»
Ein wichtiger Punkt. Und sagt doch schon alles. Wofür ich hier mal wieder unendlich (auch nur gefühlt, nicht gemessen) viele Worte und Lebenszeit hinblättern muss. Vielleicht sollte ich das künftig auch so tun. Wie der andere Tiefflieger.
Eine Frage als Bewertung stellen, und alle wissen über den Transfer im Kopf dann, was Sache ist. Daumen hoch. Daumen runter. Schick, diese Vorstellung.
Schaffe ich noch nicht. Werde den Frager nachher noch ansprechen und mir seine Karte geben lassen. Und den Trick verraten lassen, wie er das so auf den Punkt hat bringen können. Cooles Ding irgendwie. Zurück.
Wir waren mit ein paar anderen an der sagenumwobenen Sicherheitsfalle von MUC hängengeblieben und von dort gemeinsam zum ausgerufenen Gate gehechtet. Just-​in-​time-​production. Very lean.
Kommen dort an. Flieger voll, lange Schlange… das Übliche.
Dann unser Eintritt in das neue Universum. Sind wir die einzigen, die es bemerkt haben? Sind wir die einzig irdischen? Die anderen ‘outa space? Wir die Geisterfahrer? Alle anderen und alles andere normal? «Ist es normal nur weil alle es tun?» (Danke Fanta4).
Vor uns stehen 2 Praktikantinnen. Schulpraktikum denke ich.
Hatte ich gerade auch in unserem «Hotel» gehabt. Ein vielleicht 12jähriger. Rezeption, Restaurant, Empfang. Ich war begeistert. Er wirkte sehr professionell, selbstverständlich und doch locker, höflich, mit Respekt. Wow!
Jetzt hier. Dachte «Ah, verstanden! Praktikumswoche in Bayern. Das ist gut. Konkrete Dinge sehen, erfahren, leben. Guter Einstieg ins Leben.» Wollte noch etwas in die Richtung sagen wie «Und, macht’s Spaß?»
Habe ich nicht. War besser so. Außer ihnen waren nämlich nur noch weitere «Praktikantinnen» dabei. Sie hatten eine etwas alberne, rosa Pump-​Cappy-​Mütze auf dem Kopf, wirkten etwas verlegen (vielleicht genau deswegen) und begrüßten uns freundlich.
Die sonstige Uniform war durch Jeans u. a Beinverkleidungen unterbrochen, die typischen AirBerlin Farben fehlten ganz. Alles war pink. «Nik“i stand da.
Alle hießen Niki. Putzig. Ein Mehrlingswurf? Alle anderen Namen schon weg? Malkovich? Malkovich? Malkovich!
Dann dämmerte es mir langsam. «Ja. Nach Berlin.» richtiger Flieger. Aber falsche Flug-​Allianz. Das musste ein fehlgeleiteter Urlaubsflieger sein. Rosinen in meinem Kopp.
Gehe zu meinem Platz.
Dann der schon beschriebene Boing-​Eindruck. Zwischenzeit. Zwischenraum. Schulpraktikum. Was war los? Ich hatte keine Drogen genommen, zumindest nicht wissentlich. Der Alkohol am Vorabend mit den KollegInnen — harmlos. Rotwein.
Spontanalterung? Verzerrte Wahrnehmung? Ja! Das musste es sein.
Eine von den jungen Damen hilft einem Passagier dabei, einen der «bitte-​im-​Fußraum-​verstauen-​Koffer» in die Kopfkürzer-​Hutablage zu bugsieren.
Bauchfrei-​Jeans gibt sich zu erkennen. Will die Reckung nicht mitmachen. Das Dessous will. Raus! An die frische Luft, Eindruck machen. Nicht immer im Dunkeln hocken. Nutzt die Chance und schlüpft für alle sichtbar an der Jeans vorbei. «Here I am!»
Pink.
Was ist los? Habe ich Altherren-​Fantasien? Notstand? Ich bin verwirrt.
Getränke, Snacks. «Süß oder salzig?» das kenne ich. Klingt nach AirBerlin. Ich blick auf — die