So eine uralte Eiche ist schon ein ganz spezielles Ausflugsziel vor allem, wenn man keinerlei Schilder oder Hinweistafeln vorfindet. In einer Chronik über das Schloss Westerwinkel wurde eine alte Eiche einst erwähnt, sicher hatte damals keiner mit neuester Isotopenuntersuchungsmethode nach dem wirklichen Alter des Baumes forschen können(sicher auch nicht wollen), daher sind solche Angaben immer nur als ungefähre Anhaltspunkte anzusehen. Aber dass dieser Baum tatsächlich uralt ist, ist nicht zu übersehen. Sein ursprünglicher Stamm ist inzwischen völlig hohl, um ihn herum haben sich neue Stämme gebildet, die durch die Last der Jahrhunderte aber inzwischen auch schon tief gebeugt über dem Boden hängen. Wie so üblich, finden sich wundersame Wuchsformen in Ästen und Stämmen, man braucht gar nicht viel Fantasie, um darin Fabeltiere und Gnome zu erkennen. Bei längerer Betrachtung versteht man, warum solche Eichen unseren Altvorderen heilig waren und von vielen Naturfreunden als beseelt angesehen wurden und werden. Um dieses biologische Denkmal herum tobt der neuzeitliche Golfbetrieb, der heute vielen Schlössern das Überleben ermöglicht. Vielleicht hat man auf eine Hinweisschild vor dem Baumveteranen verzichtet, weil er im Schussfeld der Golfakteure steht und ein längeres Verweilen dort eventuell zu Beulenbildungen bei den Betrachtern führen könnte. Wie auch immer der steht auch noch da, wenn der Golfsport längst wieder vergessen ist.