Swap In The City

Also wenn man darauf steht, sich mit prolligen Weibern um Second-​Hand-​Klamotten von Pimkie und New Yorker zu prügeln, sollte man sich Swap in the City nicht entgehen lassen!
Naja, ganz so streng lautet mein Fazit dann doch nicht. Nichtsdestotrotz hält «Swap in the City» nicht so ganz, was es verspricht.
Das Vorprogramm war ganz nett. Auch wenn ich die verschiedenen Styling-​Möglichkeiten nur bedingt nutzen wollte. Das Haar-​Styling machte keinen wirklich vertrauenserweckenden Eindruck. Und schminken kann ich mich selbst… besser. Nägel machen lassen, war aber drin, auch wenn die Maniküre meinen hygienischen und ästhetischen Ansprüchen nur bedingt genügte. Die verschiedenen Goodie-​Bags, die verteilt wurden, enthielten aber teilweise ganz gute Sachen wie z.B. Haarpflegeprodukte von L’Oréal Professionnel, etc.
Als letzten Programmpunkt vor dem Kleidertausch gab es noch eine Tombola, wo es teilweise echt tolle Preise zu gewinnen gab. Leider gehörte jedoch niemand aus unserer Gruppe zu den glücklichen Gewinnerinnen.
Die Klamotten beim Tausch-​Event selbst waren, wie bereits erwähnt, eher enttäuschend. Auch wenn meine Schwester tatsächlich ein Lanvin-​Kleid mit Preisschild aus der H&M Kollektion abgesahnt hat. Tja, Glück muss man haben. Ich nahm zwar auch ein paar Sachen mit, entsorgte diese dann jedoch wieder, als ich zu Hause war, weil ich sie eh nie angezogen hätte.
Es war trotzdem cool, so etwas mal mitgemacht zu haben und ich glaube, ich würde sogar nochmal hingehen. Das einzige, was ich mittlerweile wirklich bereue, ist, dass ich das Flinstones-​Kleid nicht mitgenommen habe. Es wäre wahrscheinlich das einzige Teil, das ich behalten hätte: als Halloween– oder Karnevalskostüm.

Ich war nun schon das zweite Mal dabei und muss sagen: beim zweiten Mal war alles besser. Weniger Leute, mehr Sponsoren, mehr Leute, die die Stände betreuen und alles in allem gechillter. Während ich beim letzten Mal 2 Stunden aufs Schminken warten musste, war dieses Mal die Wartezeit beim Make Up Store gleich null. Wartezeit bei den Fingernägeln: 10 Minuten, also auch vollkommen in Ordnung.
Während es beim letzten Mal wirklich voll war und man sich permanent durch Frauenberge durchschaufeln musste, lag dieses Mal das Hauptaugenmerk auf Qualität und Stimmung. Man konnte in Ruhe von Stand zu Stand schauen, man konnte sich auch wirklich mal mit den Sponsoren unterhalten und mehr über die Produkte unterhalten. Es gab mehr Beratungsgespräche und man ist mit super Proben, Produkten und Inspirationen wieder heim gegangen. Sowohl für die Besucher als auch die Sponsoren eine grandiose Verbesserung!
Die Goodiebags waren wieder mit tollen Sachen gefüllt, da freut man sich zuhause beim Durchschauen gleich noch einmal!
Der einzige Kritikpunkt gilt dem Swapping: Hier herrscht Krieg! Die Frauen sind wie von Sinnen, wenn es an den Kleidertausch geht, da wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Hauen und Stechen, um an Kleiderstücke heranzukommen. Was da aber teilweise für Klamotten rumhängen (Synthetikfetzen von C&A), wo die Mädels bei der Kleidersortierung am Eingang ach so bewusst bestimmte Kleidungsstücke ablehnen, frag ich mich wirklich, wie ein Kunstlederkleid, das getrost vom Filmset von Flintstones hätte stammen könnne, den Weg bis in die oberste Etage geschafft hat. Gut, eine Freundin hat tatsächlich ein Lanvin-​Kleid mit Preisschild aus der H&M Kollektion bekommen, ein bisschen Glück gehört also auf jeden Fall auch dazu.
Wenn die Damen bei der Abgabe ein wenig einheitlich arbeiten würden, um schlechte Klamotten wirklich auszusortieren (vielleicht auf etwas geübtere Augen setzen…) gewinnt das Swapping noch mehr an Qualität.

Mein Eindruck vom «Swap in the City» ist, dass das ganze Konzept noch nicht ausgereift ist. Als wir um kurz vor 16 Uhr ankamen, gab es schon eine lange Warteschlange, und wir mussten ca. eine Stunde warten, bis wir drin waren. Das Klamotten abgeben ging ganz schnell, und dann wollten wir uns sofort ins Getümmel schmeißen, aber das ging dann leider nicht so gut.
Es waren ca. 600 – 700 Frauen da, die sich natürlich die Stände anschauen und alles ausprobieren wollten. Remington glättete Haare, Mod’s Hair lockte sie. Es gab Maniküre, Handmassagen, Schmuck und andere tolle Dinge, die man sich eben leider aufgrund der Massen gar nicht genau anschauen konnte. Das Problem liegt einerseits an der Location, die zu klein ist für so viele Menschen, die alles, was angeboten wird, ausprobieren wollen. Zum anderen auch an den Ständen selbst, die oft einfach zu wenig Personal hatten. Wir wollten uns schminken lassen und mussten geschlagene 2 Stunden warten, weil, was eigentlich löblich ist, die beiden Frauen ihren Job sehr ernst genommen haben. Die Frage ist aber, ob man bei einem solchen Event eine Person ca. 45 Minuten schminken sollte, wenn noch 20 weitere Frauen anstehen.
Der Kleidertausch begann um 19 Uhr und fand auf dem Balkon im Goya statt. Auch der ist zu klein, wenn sich da 600 Frauen auf einmal die Kleidungsstücke anschauen wollen. Das Tauschen war innerhalb von ca. einer halben Stunde vorbei, dann stellten sich wieder alle bei den Ständen an, in der Hoffnung, jetzt nicht mehr so lang warten zu müssen.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass bei dem Event unbedingt noch etwas an den Wartezeiten geändert werden muss, weil man dieses Ereignis ja auch genießen möchte. Das Vergnügen kam leider etwas zu kurz, wobei die Grundidee des Ganzen ja toll ist.