Kallendresser

Direkt neben dem Gaffelhaus am Alten Markt sieht man, wenn man den Blick zum Dach des Nachbarhauses erhebt, die Figur eines kleinen Männchens, das einem den nackten Hintern entgegenstreckt.
Der «Kallendresser» (ein kölscher Ausdruck für jemanden, der seine Notdurft in die Regenrinne verrichtet) spielt als Figur in Köln schon seit dem Mittelalter eine Rolle. Am Rathausturm befinden sich auch noch einige Figuren mit heruntergelassener Hose.
Die Bedeutung des Kallendressers ist nicht geklärt. Mit Sicherheit dürfte es sich jedoch um eine Figur handeln, die der Obrigkeit auf diese Weise ihre Meinung vermittelt.
Die sanitären Verhältnisse im Mittelalter waren ja nicht so besonders. Wenn jemand unter dem Dach wohnte und ihm der Weg zur Latrine im Hof zu weit war, wurde oftmals fix «in d’r Daachkall (Dachrinne) jedr…».