Niederländer Ufer

Sehr schönes Areal am Rhein. Bei gutem Wetter hervorragend geeignet zum Sonnenbaden.

Dies ist meine Ecke! Das Niederländerufer zwischen Mülheimer und Zoobrücke, hat nichts mit den Niederlanden zu tun. Auch Rudi Carrell dürfte sich hier wenn überhaupt dann selten aufgehalten haben. Im Mittelalter, als die Stadt Köln nur aus dem kleinen Bereich der Stadtmauer innerhalb der heutigen Ringe bestand, wurde das südliche Rheinufer hinter der Stadtmauer Oberland genannt, sein Pendant im Norden war das Niederland. Heute werden die entsprechenden Abschnitte der Rheinuferstraße so benannt. Nach eiskalten und teils grauen Wintertagen mit Frost und Sturm kommt jetzt wieder Leben in den Bewuchs des Rheinufers. Die Bäume und Büsche erblühen in ihrer ganzen Pracht, der Himmel erstrahlt in gleißendem Blau, die Luft ist warm, die Stimmung prächtig, die Kleidung spärlicher. Besser als mit Heinrich Heine kann man es nicht ausdrücken, der den Frühling sein blaues Band wieder durch die Lüfte flattern lässt. Kurze Mittagspausen, also solche mit nur 30 Minuten, verbringe ich mit Vorliebe hier am Ufer, entweder bei winterlichem Hochwasser oben auf dem Deich neben der Rheinuferstraße, lieber aber unten auf der befestigten Promenade, jetzt bei Sonnenschein aber noch lieber ganz unten auf der natürlich gewachsenen Grasnarbe direkt am Spülsaum. Endlich kann ich wieder im T-​Shirt am Rhein entlang streben, im Ohr singt das Saxophon von Illinois Jacquet seinen Jazz im 4/​4-​Takt, im Hintergrund höre ich im Uferkies leise das Rauschen der Kielwellen vorbei tuckernder Partikulierer. Die Magnolien erblühen in voller Pracht. In den Büschen, die vom letzten Hochwasser noch voller Plastikfetzen sind, zwitschern die Rotkehlchen, während im Gras die Elstern schimpfen. Hunde entledigen sich ihrer wurstähnlichen Abfälle und schaffen so unselige Tretminen, aber wo sollen sie schon den Buckel krumm machen, wenn nicht hier. Wenn man sich bückt und genau ins Gras sieht, kann man umher wuselnde Feuerwanzen beobachten. Hier am Niederländerufer lassen sich die Jahreszeiten begreifen. Im Winter schläft die Natur ihren Sommerrausch aus und bereitet sich auf das kommende Jahr vor. Lange Jahren mussten wir in der Kölner Bucht auf längere Schneetage verzichten, der Schneewinter ²⁰¹⁰⁄₁₁ begann Mitte November und zog sich durchgehend bis in den Februar. Während die einen den Schnee schon nach wenigen Tagen nicht mehr sehen wollten, habe ich die Zeit genossen, sie erinnert mich an die gute alte Zeit der Kindheit. Damals war nicht nur alles besser, der Winter deckte auch jedes Jahr wochenlang die Natur mit seiner weißen Daunendecke zu. Wenn dann die ersten Krokusse durch die mittlerweile dünn gewordene Schneedecke stoßen, weiß auch der letzte Schlumpf, dass dies die ersten Frühlingsboten sind. Die Luft wird wärmer, die Tage langsam länger, der Schnee taut und gibt die erstarrte Welt wieder frei. Dann kommen die wirklich warmen Tage. Du gehst am Rhein entlang und stellst mit einem inneren Jubel fest, dass du keine Jacke mehr brauchst. Du flanierst, die Jacke endlich wieder lässig über die Schulter geworfen, nimmst wieder das Zwitschern der Vögel wahr, freust Dich über die endlich wieder kürzer werdenden Röcke und tiefer ausgeschnittenen Dekolletés. Bald darauf wuchert frisches Grün mit Urgewalt aus dem braunen Holz, es schießen bunte Blüten aus jeder Spitze. Wenn im Juni dann die gleißende Sonne die Fußwegplatte aufheizt und du im Schweiße deines Angesicht direkt ans Wasser nach willkommener Kühlung strebst, dann hat der Sommer Einkehr gehalten. Das flache Gras schafft es nun schon auf Popohöhe und bildet die Heimstatt unzähliger hungriger Zecken. Die Sonne brennt von ihrem Zenit. Unter jedem Busch und jedem Baum liegen sonnenbadende Menschen. Bei manchen schaust du gerne hin, bei anderen lieber weg! Der überflüssigen Kleidung willst du dich am liebsten auf der Stelle entledigen. Im September sind die Tage dann schon wieder kürzer geworden. Die Sonne steht lange nicht mehr am Zenit und hat ihre Strahlkraft verloren, bald werden die Blätter die Photosynthese einstellen, man fühlt es schon. Der Regen wird kälter und häufiger, Jacken werden wieder übergezogen. Noch ein kurzer Altweibersommer und der Oktober läutet den Herbst ein. Die Vegetation sieht müde aus. Die Sonne mag die Erde nicht mehr sehen und zieht sich hinter Wolken und grauen Dunst zurück, die Luft riecht nach Moos und Moder. Der Rhein scheint breiter geworden zu sein, aber das täuscht, nur die Luft ist dunstiger. Der Weg durch Gras am Spülsaum entlang wird gemieden, da der Boden vom letzten Regen noch schlammige Pfützen bildet. November. Die Vegetation trägt Trauer wie auch der Himmel. Regentage. Nebel. Kalte Nässe. Ich schüttle mich. Jetzt ist eine gute Zeit für den Zoo und seine Tierhäuser. Nein, das Rheinufer mag mich nicht und lädt mich aus. Ich gehe. Der Herbst geht wieder in den Winter über. Ich warte auf den Schnee oder die schönen klaren kalten Wintertage. Dann komme ich wieder und winke den Partikulierern auf ihrer Vorbeifahrt zu.

Wunderschönes Gelände zum entspannen, spazieren gehen, mehr gibts da nicht zu sagen…
Parken kann man am Kuhweg. Hunde dürfen frei laufen.

Angeblich ist hier ein Schiff mit einer Weinladung gesunken und hat diesem Wäldchen das größten Besäufnis der Stadt beschert.
Ob dies wahr ist weiß ich nicht, auf jeden Fall ist dies ein beliebtes Ausflugsziel. Man sollte jedoch wissen, dass die Abgeschiedenheit hier auch von FKK-​Anhängern genutzt wird und sich nicht wundern wenn einem im Sommer unbekleidete Leute begegnen.

Köln hat viele Hundefreilaufflächen, dies ist eine davon. Ab dem Cranach-​Wäldchen unterhalb der Mülheimer Brücke beginnt das Areal. Zum einen können sich hier Menschen im Sommer an den Sandbuchten tummeln wie Hunde. Zwischen dem Niehler Gürtel, welches eine Sackgasse ist und meist nur von LKW‘s der nahen Industriebetriebe genutzt wird, und dem Rhein befindet sich ein riesiges Areal von wilder Wiese.
Für Hunde gibt es keine bessere Möglichkeit, Ängste und Stress abzubauen, Menschengruppen als ungefährlich einzustufen und auch viele schnelle und große Hunde nicht als direkte und persönliche Drohung anzusehen.
Hier trifft sich der relaxte Mensch mit und ohne Hund. Dies ist eine ausgewiesene Freilauffläche der Stadt Köln.
Allerdings sollten die Halter etwas aufpassen, die Wasserliebhaber unter ihren Liebsten dabei haben. Mein Labrador ist ein guter Schwimmer! Allerdings besuche ich die Freilauffläche nur bei Niedrig– Normalwasser im Sommer. Vorbeifahrende Schiffe können ungeahnte Sogkräfte im Wasser entwickeln. Also am besten da hingehen, wo die Vierbeiner auch noch gerade stehen können in den kleinen Badebuchten, oder wenn er nicht gut gehorcht nur auf der Wiese. Sobald meiner frei ist und Wasser sieht, hilft nichts.