Cafeteria Im Universitätsklinikum

Was für ein trauriges Etablissement.
Hier gehen Menschen hin, die nicht genussvoll Essen, sondern ihrem Körper sehr pragmatisch Nahrung zuführen.
Habe dort fünf Euro an einen Teller zerkochte Nudeln mit aufgewärmtem TK-​Gemüsemix verschwendet. Erstaunlich, wie man ein so ordinäres Gericht durch großflächigen Einsatz von Bohnenkraut (!) komplett ungenießbar machen kann. Für den visuellen Abtörn goss man noch eine geschmacklich undefinierbare, eitrig-​gelbe Fettbrühe über den Teller und wünschte guten Appetit.
An der Widerlichkeit des Essens ändert leider auch die Freundlichkeit der Mitarbeiter und die Sauberkeit der Cafeteria nichts.
Unverschämt und deswegen außerdem erwähnenswert die Preise für die sich Kaffee schimpfende Plörre aus zwei klebrigen Automaten.
Lieber sechs Wochen Leitungswasser und keine feste Nahrung als hier noch eine Mahlzeit.

Vor Eröffnung des Kliniksneubaus gab es nur für die Angestellten eine Kantine. Besucher und Patienten mussten mit einem Imbiss-​Pavillon auf dem Gelände vorlieb nehmen. Das ist jetzt vorbei im Neubau gibt es eine für alle zugängliche Cafeteria, die ich nach einem Vormittag in der Klinik gleich einmal ausprobiert habe. Wenn ich das richtig erfasst habe, gibt es jeden Tag die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Gerichten. Ich habe das Schnitzel mit Kartoffeln probiert und war nicht sonderlich begeistert. Die Kartoffeln waren zu hart (vermutlich nicht richtig durch), die Soße eine dünne Plärre und das Schnitzel selbst zwar geschmacklich in Ordnung, aber auch vergleichsweise klein. Für das ganze zahlt man dann um die 6 Euro (ohne Getränk, Beilage oder Nachtisch). Fazit: Kann man mal probieren, wenn man sowieso gerade in der Klinik ist. Extra zum Essen hingehen muss man aber nicht. Tipp: Die Mensa Otto-​Eger-​Heim ist nicht weit vom Klinikum entfernt. Dort schmeckt es besser und teurer ist es auch nicht, eher im Gegenteil.