Ox

Wir haben im Hotel eingecheckt. Es gibt zwei Restaurants zur Wahl.
Wir haben uns für das «bodenständige» Restaurant «Gaststube Sonne» entschieden.
Der absolute Wahnsinn kulinarisch.
Alles Angebote vom hauseigenem Schlachter und so schmeckt es auch.
Ein super Tipp, der etwas höherpreisig Essen möchte aber auch eben bodenständig.

Das Ox ist ein kleines feines Restaurant für einen besonderen Abend.
Mit einem 9 Gänge Überraschungsmenü wird man hier für 89 € verwöhnt.
Es blieben keine Wünsche offen, vom Service übers Essen bis hin zum Preis alles perfekt.

Den hier schon geschriebenen Kritiken können wir nur beipflichten: Kreatives Essen auf höchstem Niveau und das mit überwiegend regionalen Zutaten. Alles wirkt sehr einfallsreich und dennoch perfektionistisch. Bei allen Gerichten gab es mindestens 5 bis 6 verschiedene Geschmackselemente, die entweder perfekt harmonierten oder kontrastierten: Genial gut. Sehr stimmig auch die Optik, die viele kleine Details enthielt, so z.B. die fein wie Segel ausgerichteten kleinen Brunnenkresseblättchen oder die fein geschnittenen und gerollte Zunge/​Möhren etc. Manche Gerichte wurden in zwei Phasen serviert z. B. der Geräucherte Pflücksalat: Zuerst kam ein Salatteller mit «Basis-“kredentien wie Auberginengelee, Croutons, Speck etc. dann wurde eine Kunststoff-​Kugel mit Rauch und Salat vor dem Tisch durchgeschüttelt, die Kugel geöffnet und der Salat in den Salatteller geschüttet. Der dabei entweichende Buchenholzrauch erfüllte den Raum mit Räucheraroma und erinnerte entfernt an die Weihrauchzeremonie in einer Kirche. Im Ergebnis schmeckte der Salat deutlich nach dem Buchenrauch. Einfallsreich und eindrucksvoll zu gleich.
Bei dem Feuerwerk an Aromen und Eindrücken, die ein 8-​Gang-​Menü offeriert, ist es schwer ein «highlight» auszumachen, aber für mich war es der RWOX hoch 5 (Rhöner Weide Ochse), der in 5 Variationen dargeboten wurde. Fünf Variationen Fleisch auf einem Tablett und alle mit unterschiedlichen Soßen, Arten der Darbietung (gerollt, geschichtet, gewürfelt, am Stück etc.), dazu noch das Topping und dann der unterschiedliche Geschmack: Einfach super.
Ebenfalls als highlight erwähnenswert das Milchfilet: Ein superzart gegartes (Methode: sous vide) Stück Kalbsfilet. Ich weiß nicht, was da noch verbessert werden kann!
Fazit: Der Koch Bjoen Leist hat aus meiner Sicht noch ein paar Kochmützen verdient und angesichts des fairen Preises, kann ich nur empfehlen: Machen Sie sich möglichst bald selbst ein Geschmacks-​Bild, weil der Markt funktioniert garantiert auch in der sonst so beschaulichen Rhön.
Noch ein Wort zum Service: Der (eigentlich: sie) ist locker und liebenswert unprätentiös.

Das Ox liegt im Reataurand/​Hotel Sonne-​Engel mitten in Hilders (Röhn).

Die Einrichtung in dem sehr kleinen Restaurant (max. 16 Gäste an 4 Tischen) ist gediegen, und sehr einfallsreich und geschmackvoll.

Gäste gibt es naturgemäß nicht so viele, aber ich würde über die Bankl weg sagen, dass sich hier nur Leute aufhalten, die ein gutes Essen würdigen können.

Der Service ist sehr Persönlich und freundlich, die Weinberatung war sehr gut — ABER: Trotzallem wohl das schwächste Glied in der Kette. Uneangenehm ist mir Aufgefallen, das uns der mantel nicht abgenommen wurde und wir ihn selber zu einem «Kleiderverschlag bringen mussten).

Eine Speisekarte gibt es nicht — man sagt vorher nur, was man nicht isst und bekommt dann ein Überraschungsmenu.

Als Grüße von der Küche (nennt sich gruß aus der metzgerei) gab es:

1: Leberwurst Schokopraline + Ananas mit Ochsenschinken
2: Kuugel vom Frischkäse mit Ingwer + WanTan von der Blutwurst
3: gebackene Auste mit Gelee (einfach köstlich)
4: Entenleber auf Knusperbrot

Nun kammt man zum eigentlichen Menu:
–Tartar vom Weideochsen mit Avokado, Bratenjus, Wachtelei…
–am Tisch gerächerter Wintersalat mit Granatapfle, Erbse, und Knusper
–Blumenkohlsüppchen mit Rächerforelle und Kaviar
.Carpaccio von der Jacobsmuschel mit Blutwurst und Nussbutterschaum
–geschmorte Schweinebäckchen
–sous vide gegartes Milckkalb mit Pilzen, Bunte beete
–Carpaccio von der Ananas mit schoke gewürzkuchen, Gerächerte Ananas mit marshmellow, Pina Colada 2.0 und frischen sorbet
— noch verschiedene Texturen u.a. vom tabak, Kokosnuss, weißen schokolade

Getrunken wurde
Begrüßung — Sekt mit Hibiskusbläte (die 90er Jahre haben angerufen und wollten das getränlk wieder ;))

— 2010er Grüner Veltiner D.A.C. WG Johann Topf
— 2009er «dargenova» Spätburgunder Blanc de Blanc WG Kruger Rumpf Nahe
— 2009er Kiechlinsberger Ölberg Cab. Sauv. WG Kiechelsberge Baden
— 2005er «Winninger Brückstück» Riesling Spätlese WG R. Richter Mosel/​Saar/​Ruwer

Fazit:

Das Essen war nicht nur Klasse, es war außergewöhnlich gut. Ich kann keinen Gang auch nur im ansatz kritisieren, es war kerativ ohne unnötige effekthascherei, Handwerklich gab es keinen Fehler (zumindest habe ich keinen gefunden), die Menu Folge war mehr als stimmig, es wurden überwiegend regionale Produkte «verbraten». Für mich ein essen im gehobenen Sterne Bereich. Wenn man z.B. das alte Rentamt mit einem Michelinstern vergleicht ist das nahezu unverschämt. das Essen hier ist um mindestens 3 Klassen besser, der Service auch um Klassen besser, der Raum deutlich anspruchsvoller. Auch das in der nähe Befindeliche Le Etable (Bad Hersfeld), welches zwar ausgezeichnet ist, ist was die Küche angeht nicht ganz auf dem Niveau vom herrn Leist — im service allerdings ausgereifter. Um die Küche zu überbieten muss man schon in die vollen gehen, wo das Menu dann aber das 2 – 3 Fache kostet.
Einzig der Service hat keine sterneniveau — wobei ich mich gefragt ahbe, ob es mich überhaupt stört — und nein, die ungezwungene umgebung macht das essen lockerer.

Zum preis: Das Menu kostet 89,-€ IMHO extrem fair, deine Weinbegleitung 40 €, was auch im rahmen liegt. Preis Leistung stimmt hier auf jeden Fall.

Ich persönlich glaube, dass der Koch Björn Leist einer der größten Kochtalente dieses Landes ist. Er kocht kreativ, bringt viel traditionelle Zutaten mit der modernen Küche in Verbindung. Blutwurst, Leberwurst, grüner Speck, Kutteln bis hin zur Gänseleber Wildleber, Wildententen, Bio Beef, American Beef und vieles vieles mehr. Der Service ist manchmal etwas gleichgültig, das liegt aber an der Mentalität oder daran wie man sie beeinflusst. Der Weinkeller muss neu bestückt werden oder anders gesagt, er muss neu sortiert werden und auf jeden Fall sollten die Weine da sein, die man bestellt. Das Menue ist der Oberhammer .acht Gänge, unwahrscheinlich creativ und abwechslungsreich, vielfältig und sehr schmackhaft. Die Sensorik wird schon auf die Probe gestellt und man erlebt manchmal sogar einen Gaumenorgasmus. Einfach Top zu einem sensationell guten Preis — Leistungsverhältnis. dieser Koch wird seine Weg machen. Der Service muss noch üben und der Weinkeller muss reifen.