Bahnhof Mönchengladbach Hbf

Den Mönchengladbacher Hbf kenne ich nun schon seit meiner Kindheit. Für mich war es, gemessen an der Größe der Stadt, immer auch schon ein imposantes Gebäude.
Früher, als von IC und ICE noch gar keine Rede war, fuhren die guten alten D-​Züge. Ich kann die Ziele nicht mehr alle nennen, auf jeden Fall gab es einen regen Fernverkehr. Irgendwann gab es dann nur noch den Regionalverkehr mit RB, RE und S-​Bahnen. Seit Dezember 2009 wird ein IC-​Fahrtenpaar freitags nach Berlin und sonntags zurück sowie noch ebenfalls freitags eine ICE-​Fahrt nach Berlin angeboten. Seit Dezember 2013 gibt es zusätzlich jeweils montags-​freitags noch eine weitere IC-​Verbindung nach Berlin und zurück. Der Fernverkehr kommt also langsam wieder zurück nach Mönchengladbach.
Noch schnell ein nostalgischer Rückblick: die 50er Jahre waren eine besondere Glanzzeit, denn es verkehrten so berühmte Züge wie der Rheingold-​, der Rheinpfeil-​, der Loreley– und der Austria-​Express linksrheinisch über Köln-​Mönchengladbach-​Kaldenkirchen in Richtung Hoek van Holland bzw. Basel mit Kurswagen nach Österreich, Italien und Schweiz. Lange ist es her.
Das Bahnhofsgebäude selber wurde vor ein paar Jahren saniert und nun gibt es in der viel größer wirkenden Halle die üblichen Geschäfte für den Tagesbedarf. An der anschließenden Verbindung zu den einzelnen Bahnsteigen hat sich leider seit Ewigkeiten nicht viel getan, hier fühle ich mich nie wohl. Immerhin wird seit der Sanierung wieder ein WC im Bahnhofsgebäude angeboten. Ganz früher lag das WC vor dem Bahnhofsgebäude unterirdisch, wurde dann aber irgendwann (für mich vor gefühlten Jahrzehnten) geschlossen, so dass man im Notfall darauf angewiesen war, in eines der angrenzenden Geschäfte auszuweichen.
Wo wir nun schon auf dem Bahnhofsvorplatz sind: hier befindet sich seit eh und je der Busbahnhof, wo sich zahlreiche Buslinien treffen. Auch dieser wurde vor einigen Jahren neu gestaltet. Früher gab es einige schräg zueinander angeordnete Bussteige, zwei parallel zueinander liegende kurze Bussteige sowie (erkennbar noch aus der Straßenbahnzeit übrig gebliebene) zwei lange Bussteige in Mittellage der Straße. Die Straße war relativ stark befahren. Die Bussteige waren nicht oder wenig wettergeschützt.
Heute nennt sich das Ganze «Europaplatz» und hat auch wirklich einen gewissen Platzcharakter. Die stark befahrene Straße wurde, natürlich im Rahmen einer größeren Verkehrsumlenkung, fallen gelassen. Die Bussteige liegen nun alle parallel unter einer riesigen Glaskonstruktion. Das heißt, alle nicht, die ehemaligen «Straßenbahnsteige» wurden auch wieder ganz neu hergerichtet, natürlich passend auch unter Glas.
Anfangs war das Ganze für mich sehr gewöhnungsbedürftig, heute finde ich es echt gelungen.
Prima ist auch der Durchgang vom südlichen Eingang einmal durch den Bahnhof, so dass man bequem zur Haupteinkaufsstraße Hindenburgstraße gelangen kann. Hinter dem Bahnhof befinden sich nämlich ein P&R-Parkplatz sowie, wenn man sich ein bisschen auskennt, auch viele weitere kostenlose Parkmöglichkeiten.
Na ja, für den eigentlichen Bahnbereich würde ich leider nur zwei Punkte geben, für das Gesamtpaket aber dann doch drei. Vielleicht tut sich ja im Bahnhof in den nächsten Jahren doch noch was.

Naja, gegenüber vor ein paar Jahren deutlich angenehmer und moderner, allerdings kein Juwel. Noch gibt es einige Baustellen und abgesperrte Baulöcher. Der Busbahnhof ist gut angeschlossen (direkt vor der Tür) und die nötigen Reiseutensilien gibt es in der Bahnhofshalle.

Ganz normaler DB Bahnhof für eine kleine Großstadt, bzw. eine große Kleinstadt. Der Bau dürfte um circa 1900 errichtet worden sein, wurde aber
vor nicht allzulanger Zeit renoviert und ist einfach, aber funktionabel.
Mehr verlange ich von einem Bahnhof nicht.
Direkt vor dem Bahnhof ist der große Busbahnhof (ZOB) am Europaplatz, von wo man in die Ortschaften der Umgebung oder (wie James Bind) mit der Linie 007 in die Innenstadt von Mönchengladbach kommt.