Klinik Öschelbronn

Neben Filderstadt und Herdecke sowie anderen mir nicht bekannten anthroposophischen Einrichtungen dieser Art, ist die Klinik Öschelbronn eine gute und hilfreiche Einrichtung.
Direkt neben einem anthroposophischen Altersheim, mit diesem sogar baulich verbunden, gibt es vier Stationen dieser Klinik. Trotz aller Spar– und Rationalisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen werden hier neben der üblichen schulmedizinischen Betreuung noch alternative Therapien ohne Aufschlag angeboten.
Die Verpflegung der Patienten stammt meist aus biologischem Anbau und es besteht eine Auswahl an verschiedenen Menüs. Auch Sonderwünsche der ganz Kranken werden nach Möglichkeit erfüllt.
Einfache, für alle Patienten einzuhaltende und hilfreiche Regeln, die vollkommen kostenneutral sind, helfen das Klima in der Klinik auf einem hohen Niveau zu halten. So geht man z.B. nur mit Kleidung und Schuhen aus dem Krankenzimmer zum Speiseraum und zu anderen Orten. Kann man das nicht, wird man aufs Beste im Krankenzimmer versorgt. Dies führt dazu, dass man im Krankenhausbereich, außerhalb der Behandlungsbereiche, nicht auf kränkliche Patienten mit rosa Trainingsanzügen oder gar Nachthemden und Pyjamas trifft. Erst in Öschelbronn bemerkte ich, dass diese allgegenwärtigen Erscheinungen ein Aspekt waren, der mich im normalen Krankenhaus so richtig runter zog.
Das Personal von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt sind jederzeit ansprechbar und für die Patienten da. Ich fragte mich, warum ich nach vielen Krankenhausaufenthalten, nur hier das Gefühl hatte, die volle Aufmerksamkeit als Patient bekommen zu haben und eine gewisse, durchaus heilungsfördernde, Geborgenheit gespürt zu haben.
Die Anthroposophie, deren Lehren wohl vieles in der Klinik beeinflusst, ist zwar allenthalben wahrnehmbar, sie ist aber völlig unaufdringlich. Man wird mit seiner eigenen Überzeugung und dem eigenen Wissenshintergrund akzeptiert und respektiert. So genau stelle ich mir den Umgang zwischen den Menschen unterschiedlichen Hintergrunds vor: Jede/​r gibt bedingungslos das Beste, welches sie oder er in ihren/​seinen Zusammenhängen erfahren und gelernt hat, weiter um zu helfen.