Die Vorführungen der Falknerei auf dem hinteren Teil des Feldberg-Plateaus sind wirklich sehenswert und daher für alt und jung und somit für die ganze Familie zu empfehlen. Viel Spaß bei diesem beeindruckenden Spektakel!
Iris R.
Place rating: 4 Frankfurt, Hessen
Einmal eine echte Schleiereule auf der Hand halten — oder zumindest ganz von nahem betrachten — das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl! Oder«Felizitas», das selbstaufgezogene dreijährige Uhu-Mädchen…und wie weich das Gefieder ist… so flauschig und ausgefranst, dass Eulenvögel — so der Oberbegriff — völlig lautlos fliegen. Im Gegensatz zu den Falken, Habichten oder Sperbern, die glatte Federkanten haben… Viel habe ich gelernt bei meinem gestrigen Besuch in der Falknerei! Bin ja wieder mal schwer beeindruckt! Ungefähr 40 verschiedene Greifvögel befinden sich in der Falknerei direkt auf dem großen Feldberg — Falken, Habichte, Bussarde, Adler, Geier, Eulen, Uhus… Das Eintrittsgeld(4,50 € für Erwachsene, 3 € Kinder) kommt natürlich den stolzen Vögeln zugute. …naja, zugegeben, erst mal war ich ja echt erschreckt, als ich die Greifvögel zum ersten Mal sah: an Leinen gekettet sitzen sie auf dem Boden, im Gras oder auf einem kleinen«Hocker», Reih an Reih, mit einem kleinen offenen Verschlag als Schutz gegen Regen. Ich als große Tierfreundin war ein bisschen schockiert(deshalb mein Punktabzug). Dann dachte ich, dass die Vögel bestimmt auch noch ihre eigenen Volieren haben und dort ohne Leine fliegen können. Während ich mir gerade zwei Uhus in ihrer Voliere betrachtete, holte Falkner Burkhard Dinger, der die traditionsreiche Falknerei seit 2005 übernommen hat, die Schleiereule nebendran heraus. Auf dem typischen ledernden Falknerhandschuh(kennt man ja so aus Filmen…) saß ganz friedlich eine wunderhübsche Schleiereule und beeindruckte das Publikum mit ihrem Charme, beäugte uns mit ihren Wahnsinns-Eulenaugen, drehte ihren Kopf einmal rund herum und plusterte ihr weißes weiches Gefieder auf. Stundenlang hätte ich schauen können… Doch dann wurde auch die turkmenische Uhu-Dame aus ihrer Voliere geholt. Die Besucher-Kinder wurden von der Falknerin direkt angesprochen, sie wurden gefragt, oder konnten Fragen stellen. Natürlich auch die Erwachsenen… So habe ich sehr viel über die Greifvögel erfahren. Z.B. dass ein Falkner eine richtige Ausbildung macht und dann erst mal«Jungfalkner» ist. Dass man dann auch eine Jagdausbildung macht(geht auch ohne die Waffenausbildung). Die Greifvögel werden nämlich — auch hier — zum Jagen ausgebildet. Zu sehen sind also alles ausgebildete«Jagdvögel». Ich erfahre, dass die Vögel bei günstigen Windbedingungen(die Thermik muss stimmen und das je nach Vogelart unterschiedlich) frei herumfliegen dürfen. Müssen sie auch mehr oder weniger regelmäßig, um ihre Muskeln zu trainieren — wird auch in Abständen kontrolliert(das beruhigt mich sehr!). Sie haben einen Sender, damit die Falknerei sie orten kann. Fast immer kommen sie zurück. Es kam aber schon vor, dass mal einer der Vögel nicht wieder zurückkam…was wohl, wenn der riesige Gänsegeier mit einer Flügelspannweite von über 2 Metern mal nicht zurückkommt? Also wenn der mal rumfliegen darf — das will ich mir unbedingt angucken! Faszinierend finde ich, dass jeder einzelne Greifvogel seinen ganz eigenen Charakter hat. Als Falkner, so wurde erklärt, müsse man sich den Eigenarten anpassen, nicht umgekehrt. Davon habe ich jetzt eine Ahnung bekommen… Übrigens gibt es auch noch spannende Angebote — einen«Falknertag» oder Kindergeburtstag… einfach mal auf die Website gehen. Und Plüsch-Schneeeulen und –Uhus für 3,50 € an der Kasse nicht nur für Kids…:-)) Geöffnet ist die Falknerei vom 1. April — Ende Oktober, in den anderen Monaten ist geschlossen und die Vögel befinden sich in ihren Volieren. Also nix wie hin, kann ich da nur sagen!