Palazzo Memmo-Martinengo-Mandelli

Neben der Kirche San Marcuola liegt dieser Palazzo — einer der ersten klassizistischen Venedigs… und einer, der wenigen, die verblieben sind. Andrea Memmo, der Prokurator Venedigs, der über Architektur selbst Bücher schrieb, der mit seinen Brüdern gut-​Freund mit Casanova war, dessen Liebschaft mit Giustiniana de Wynne sogar einen späten Nachkommen, Andrea di Robilant, dazu brachte, ein Buch über ihn zu schreiben, der Mann, der im Prato della Valle in Treviso in einer Statue verewigt war, lebte hier. Er unterstützte Goldoni, setzte sich für den Wiederaufbau des «Fenice» ein — und kanditierte für den Posten des Dogen… des letzten Dogen…
Er setzte alles auf die Zukunft Venedigs — und auf das Glück seiner Töchter, und verlor. Er verstarb, verarmt, in diesem Palazzo, an Knochenkrebs… Sein Leichnam wurde ursprünglich in Santa Maria dei Servi begraben. Als bekannt wurde, dass diese Kirche vom Einsturz bedroht war, wurden seiner sterblichen Reste geborgen und nach San Marcuola verbracht… In der Kirche findet man den Stein im Boden, mit der Inschrift: Andrae Memo, Patr.Ven.
Anzufügen wäre noch, dass Andrea Memmo in jungen Jahren die Werke Canalettos für dessen «Agenten» Joseph Smith katalogisierte.
Hier wäre es Wert, eine Blume hinzulegen. Der dortige Priester wird sie in eine Vase verbringen.
Wer Kunst wirklich wertschätzt, möge sich um die Arbeiten von Giovanni Maria Morlaiter kümmern