Serra Plastik

Kunst ist Kunst als Kunst. Oder so. Aber die Sera-​Plastik so sehr sie auch Kunst sein mag ist eigentlich eine öffentliche Toilette. Geschützt von den Blicken der Passanten wird hier nachts friedlich die Notdurft verrichtet. Entsprechend stinkt der ganze Platz. Sprayer finden zudem eine optimale Möglichkeit, ihrer Tätigkeit nachzugehen. Also ein ekliger Platz.

Der amerikanische Bildhauer Richard Serra (*1939) gestaltete eine begehbare Plastik, bestehend aus vier geschwungenen Stahlplatten. Dieses Kunstwerk wurde mittels SpenderInnen und der Stadt Basel für den Theatervorplatz gekauft und 1994 dort aufgestellt. Und es wurde neben dem Tinguely-​Brunnen in unmittelbarer Nähe zu einem bekannten Monument der Stadt, die sich bekanntlicherweise große Verdienste um die bildende Kunst macht.
Nun wie es leider mit Monumenten im öffentlichen Raum so ist, werden sich nicht nur mehr oder weniger ehrfürchtig betrachtet. Verunreinigungen aller Art sind oft vorherrschend. So ist wohl Abladen von Mist noch das geringste Problem, aufwändiger schon das Entfernen der regelmäßig angebrachten Spraybilder und die missbräuchliche Verwendung als Urinoir einfach schändlich.
Zu dieser Problematik gibt es auch immer wieder reichlich Anfragen an den Großen Rat der Stadt Basel, was denn angesichts dieser Probleme denn geschehe. Viele verschiedene Vorschläge wurden wieder verworfen. Videoüberwachung wieder weg, kürzere Reinigungsintervalle zu teuer, Begehbarkeit verhindern würde dem Sinn des Monumentes zuwiderlaufen und so weiter.
Abgesehen von der Tatsache, dass ich persönlich die Monumenalität eindrücklich finde, so gefällt mir besonders daran, dass Kunst auch gleichzeitig ein Anstoss für Kommunikation ist. Man spricht darüber, auch wenn es nicht ein Diskurs über Kunst ist.