Das Surprise ist das Strassenmagazin in Zürich, welches von Arbeitslosen verkauft wird, um wieder etwas auf die Beine zu kommen. Vor allem während der warmen Monate sind die Suprise-Verkäufer und Verkäuferinnen einfach überall aber im Vergleich zu den zahlreichen Studenten, die für WWF oder Greenpaece sammeln(oh wie ich die alle hasse!!) wirklich zurückhaltend und kein bisschen aufdringlich. Obwohl das Magazin selbst nun nicht die Welt ist, kaufe ich regelmässig eines, denn die 6 Franken tun nun wirklich nicht weh und die Verkäufer freuen sich unheimlich über dieses Erfolgserlebnis, wovon sie vermutlich in letzter Zeit nicht viel hatten, wenn sie in dieser Position sind. Die Palette von Verkäufern reicht übrigens vom todschicken Anzugsträger(steht meistens vor dem Coop im Seefeld) bis zu einigen wirklich verwahrlosten Exemplaren, die kaum fähig sind das Geld in eine Geldbörse zu verpacken. Ich finde das Projekt Surprise eine feine Sache, da die Leute etwas tun für ihr Geld und ich direkt sehe an wen zumindest die Hälfte des Preises, geht.
Klara M.
Place rating: 5 Zürich, Schweiz
«Aach, niemer chauft öppis.» Diesen Satz höre ich fast täglich, wenn ich bei mir um die Ecke in die«Migros» einkaufen gehe. Ein älterer Herr mit wildem Bartwuchs und einigen Zeitungen der«Surprise» in der Hand wiederholt ihn immer und immer wieder. Er klingt vom Tonfall her etwas enttäuscht, aber auch fragend. Und ja. Wieso eigentlich nicht? Die 6CHF tun keinem weh und so kauf ich eine, ein Strahlen geht über sein Gesicht und sehr höflich verkauft er mir die Zeitung. «Surprise» ist ein gemeinnütziger Verein für Menschen in der Schweiz, die sich in sozialen Schwierigkeiten befinden. Der Verein finanziert sich durch den Verkauf des Strassenmagazins, das alle zwei Wochen erscheint und Spendengeldern. Das Magazin hat oft interessante Artikel und Interviews, die von professionellen Journalisten verfasst werde. Die Menschen, die das Magazin verkaufen, haben dadurch die Möglichkeit in einem strukturierten Tagesablauf bei freier Zeiteinteilung ein bisschen Geld dazu zu verdienen: 2.70CHF von den 6CHF gehen direkt an den Verkäufer. Zudem bietet der Verein zusätzlich die Teilnahme am «Strassensport» und«Strassenchor» an. Ein Ort, um sich zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsam etwas zu erleben. Eine Schweinerei finde ich, dass das«Amt für Wirtschaft und Arbeit» in Zürich den Verkauf des Strassenmagazins durch Asylbewerber verboten hat. In Basel ist das Gleiche passiert, jedoch wurde hier mittlerweile eine Einigung gefunden: Der Verein hat mit dem dortigen«Sozialamt» und der«Koordinationsstelle für Asylbewerber» das Integrationsprogramm«empower@surprise» gegründet. Dort haben Asylsuchende die Möglichkeit Deutsch zu lernen, ebenfalls einer Tätigkeit nachzugehen und ein bisschen Geld zu verdienen. Wobei in diesem Punkt«Surprise» erstmalig staatliche Gelder erhält. Quelle: