Koelner Lesben- und Schwulentag CSD Köln

CSD in Köln für uns jedes Jahr ein Highlight. Ein ganzes Wochenende in Köln bei immer tollen Wetter. Schönes Straßenfest. Die Parade sonntags natürlich der Höhepunkt. Wir sind immer wieder gerne dort seid einigen Jahren. Für jeden zu empfehlen ob schwul, lesbisch, bi oder Hetero usw. Schaut es euch an!

Ich will mal drei Sterne geben. Aber es stimmt schon, der CSD (Straßenfest und Parade) hat sein politisches Gesicht verloren. Es ist nur noch eine Art Karneval im Sommer. Fragt die jungen Lesben und Schwulen mal nach dem Sinn, wird die Antwort nicht selten Party sein. 2012 ist das Motto zumindest mal eine sehr politische Forderung, die sich an die Politik richtet.
Der Weg muss wieder aufgenommen werden.

Ob nun schwul, lesbisch oder hetero, den CSD in Köln sollte man auf jeden Fall mal besuchen. Wenn es dann nicht gefällt lässt man es halt im nächsten Jahr und man hat auch nicht verloren. Im besten Falle lässt man sich von der ausgelassenen und guten Stimmung tragen und feiert mit, bis der Arzt kommt. Besonders der Umzug ist dabei sehenswert, der von Karneval-​in-​Rioesken Prunk Kostümen bis zum klischee Leder/​Rocker Outfit eine riesige Palette an ausgefallenen und kreativen Ideen widerspiegelt. Neben Karneval wird die Stadt einfach ein zweites Mal zur Partyzone und mit einer Art positivem Ausnahmezustand bedacht. Dem verängstigten Hetero sei versichert dass man keine Angst haben braucht. Es wird euch niemand auf offener Straße überfallen und von oben bis unten abknutschen. Ist mir zumindest noch nie passiert, hab ich noch nie gesehen, hab ich noch nie gehört. Also einfach mal locker bleiben!

Ich liebe den CSD! Und jeder bzw. jede, die da jetzt den Kopf schüttelt, hat entweder keine Ahnung, hat Angst vor zuviel Homoerotik oder mag laute und bunte Großveranstaltungen grundsätzlich nicht.
Eigentlich ist der CSD eine Demonstration. Zwar ohne die klassischen Transparente und Biederheit aber eben doch ein zur Schau tragen einer andern Meinung. Natürlich ist das alles sehr kommerziell. Aber so lange es Orte auf dieser Welt gibt, an denen Homosexuelle diskriminiert werden — und dafür muss ich nicht in den Iran fahren, sondern es reicht ein Besuch auf einem Kölner Schulhof — solange ist und bleibt der CSD eine Demonstration!
Ansonsten ist die große CSD Parade wie der Rosenmontagszug. Nur wesentlich lustiger, entspannter und mit besserem Wetter. Hier wird getanzt, geknutscht und um die Wette gelästert. Außerdem hat man permanent das lustige Gefühl, dass wirklich jeder denkbare Gegenstand zu einem Fetisch erhoben werden kann. Und in diesem Punkt ist der CSD ein ganzes Stück der Heterowelt an Ehrlichkeit voraus…

Der CSD ist die Parade für Schwule und Lesben, ausgesprochen Christopher Street Day (meist am ersten Juliwochende), die in einem politischen Statement für ihre Rechte und Gleichstellung eintreten. Vor allem aber geht es auch ums Feiern und um den Spaß — zu viel davon (!) ist das, was manche übrigens bemängeln. Nirgendwo sonst hat man die Möglichkeit, auf so schrille und trashige Drag-​Queens, Transen, wohlgeformte Körper, definierte Muskeln, knappe Höschen und lederne Bären zu treffen. Natürlich sind z.B. auch gut formierte lesbische Tanzgruppen zu sehen. Möchte man Vorurteile abbauen, sollte man den CSD zum Pflichtprogramm erklären — diese bunte Farbenpracht — und die Augen ordentlichen aufsperren, um zu sehen, was man sonst so selten erblickt. Hüte aus üppigen Blumen– und Obstbouquets, paradisische Wimpern und große Mengen an Make-​Up-​Farben, die in allen Nuancen schimmern, glitzern und perfekt modelliert sind. Wo bekommt man nur Pumps in Größe 45 her? Hier steckt so viel Liebe, Herz und Detailarbeit drin, dass man das kreative Potenzial — in jeglicher Hinsicht — bewundert. Immer wieder schön.

Lesben und Schwule gibt es in Köln ja reichlich, dafür ist die Stadt ja so bekannt wie für Kölsch und Dom. Wer sich die Fangesänge der Gegner des FC angehört hat wird dies auch schon häufiger als Vorwurf zu hören bekommen haben.
Aber kaum schmeißen sich die Herrschaften in bunte Klamotten und prozessieren mit ordentlich Kawumms auf LKWs durch die Kölner City stehen Millionen Menschen an der Seite und betrachten sich das lustige Treiben.
Allen ängstlichen Düsseldorfern sei gesagt, ihr braucht keine Angst zu haben. Kein Schwuler wird euch auf den Wagen zerren und in pinke Hotpants zwingenIch weiß es aus eigener Erfahrung, das ganze lässt sich also auch als Hetero entspannt verfolgen und ist wirklich sehenswert.
Vorsicht allerdings im Nachtleben, da ist es mit der Zurückhaltung dann bei dem ein oder anderen leider vorbei. Um das Bermuda-​Dreieck sollte man dann besser einen Bogen machen.