Einleitung: Inzell — ein Kuhdorf mitten im Chiemgau — das ist nicht etwa herabwürdigend gemeint, sondern entspricht in etwa dem Selbstverständnis des örtlichen Tourismusverbandes — zumindest im Sommer. Genau wegen dem — der versprochenen Ruhe(ausser hier und da ein Muh) und der unbedingt zu empfehlenden, von den meisten Gastgebern kostenlosen ausgegeben Inzellcard wegen(die leicht einen dreistelligen Betrag an «Nebenkosten» erspart) — haben wir hier eine kurze Urlaubswoche verbracht. An jenem Mittwoch hatten wir uns die entspannte«Talwanderung» auf der sg. «Kalorienpromenade» aufs Programm gesetzt. Dort wird auf Schautafeln bildhaft an 10 Statiionen etwa alle 15 Minuten Wanderstrecke erklärt, was man sich wohl schon an Körperfett präventiv abgearbeitet hat, am Ende winkt die Belohnung in Form einer Schweinshaxen. Nun gut, die letzte Station liegt ganz zufällig beim«Hirschbichler» und ebenso zufällig gibts dort auch auch eine Haxen, aber dass, was Berg und Tal sind, das muss man dem geneigten Städter wohl besser erklären. Jedenfalls hängt dem der Bläschel, nach gefühlten 100 km,(auf Länge und Höhendifferenz aufgeteilt) schon ganz schön raus. Unkereien, wie«das waren nichtmal mal ganz 7 km» ignoriere ich geflissentlich. Ambiente: Der an der gut befahrenen Ortsstrasse gelegene recht kleine Garten vor dem Gasthof und der Metzgerei, abgetrennt durch einen aufgestellten Holzzaun, lädt dennoch zum Verweilen ein. Wer Public Viewing — hier Leute gucken — mag, kommt auf seine Kosten. Wer es nicht mag, schaut halt auf die allgegenwärtigen Berge. Bequeme Gartenmöbel, eine Servicestation. Kreidetafeln mit dem Tagesangebot stehen auch herum. Passt Scho. Service: Kaum an einem der wenigen freien Tische selbständig Platz genommen auch unmittelbar bemerkt, Begrüsst, Karten hingelegt und mit der Frage nach Getränken konfrontiert. Abfrage der Bestellung von Speisen erfolgte bei der in kurzer Zeit ausgeliefertern Getränke. Heimlich notierter Eindruck: «Ziemlich gleichgültig» — was sich auch später bestätigen sollte. Speisen & Getränke Die georderten zwei Halbe der Ayinger Brauerei(á 2,80 Euro) war gut temperiert und geschänkt, allerdings fiel auf, das sich die Schaumkrone nach dem ersten Schluck bereits davon machte. Kenne ich jetzt so nicht, hat aber sicher einen Grund.(siehe Fotos) Der Schweinsbraten(mit Semmelknödel und Salat, 8,80 Euro) für meine Frau und das Champignon Schnitzel mit Pommes für mich(10,50 Euro) wurde Zeitgleich serviert. Vom Hocker gehauen haben uns beide Speisen nicht. Die Bemerkung meines Weibes — «Das hätte noch etwas in Ofen bleiben dürfen» und der insgesamt doch eher lustlose Verzehr lassen darauf schliessen, das Sie nicht so ganz zufrieden war. Der Semmerling wurde sogar gelobt, hilft aber nichts, wenn ein Braten kein Braten ist. Loben kann ich auch die Fleischzutat meines Schnitzels nebst den Pommes, die zwar TK waren, aber handwerklich in der Zubereitung nicht abfielen. Am Fleisch selbst war auch das eine oder andere Röstaroma wahrzunehmen. Nur diese — auch die Sosse verwässernden Dosenpilze — gehen halt gar nicht, nicht hier und in Bayern überhaupt. Da hilft auch der Klecks Rahm obendrauf nichts. Keine Reaktion der Bedienung bei Ansprache darauf, das man dass doch etwas anders erwartet hat. Preis/Leistung: An ein Stück vom Schwein mit Pilzen stelle ich zu dem Preis andere Ansprüche. Das gebotene war nicht so toll. Fazit: Vielleicht sollte man nicht im ersten naheliegenden Lokal einkehren, auch wenn Durscht und Hunger handfeste Argumente sind. Der Hirschbichler ist nicht wirklich schlecht und stillt Bedürfnisse — mehr aber auch nicht.
Detlef H.
Place rating: 3 Wittmund, Niedersachsen
An einer der Hauptstraßen außerhalb der Fußgängerzone liegt das Haus. Die Metzgerei war uns schon seit längerem bekannt und gerne besucht. Am Abend vorher haben wir im Restaurant keinen Sitzplatz bekommen und mußten hungrig wieder abziehen. Am nächsten Abend versuchten wir es eine Stunde früher und konnten einen der letzten Tische ergattern. Das Restaurant mit dem Charme einer Wartehalle war fast voll besetzt. Die Einrichtung war bayerisch rustikal einfach. Eine der Bedienungen hatte leider einen persönliches Problem, das sie für einige Zeit außer Gefecht setzte. Ansonsten war der Service sehr freundlich und schnell. Vom Essen hatten wir uns allerdings mehr versprochen. Das Rumpsteak war sehr klein und nicht von der Sorte gut abgehangen vorgereift. Die Sauren Nieren waren gut.