Züri Wiesn

Ha! Da war ich also auf der Züri Wiesn am Hauptbahnhof, mein erstes Oktoberfest ausserhalb Münchens. Ich war gespannt, und meine Erwartungen waren nicht unbedingt riesig hoch, wurde aber positiv überrascht.
Logischerweise ist es nicht mit dem Original zu vergleichen. Aber dieses eine Zelt, welches wirklich direkt im Hauptbahnhof in der grossen Halle steht hat auch was, und die Location ist echt praktisch.
Ich hatte einen 10er Tisch gekauft, eher teuer, für 38 Franken pro Person war Eintritt, 1 Mass Bier und eine riesige Brezn inklusive. Dafür hat aber alles super reibungslos funktioniert, was eine Freude war.
Kaum im Zelt drin kriegt man Hunger, denn es riecht ausserordentlich lecker nach Hendl und Haxn. Die Bedienung war immer sehr speditiv und das Bier super eingeschenkt. Nicht wie in München wo man oft nur gut 0.85L kriegt, denn hier hatte ich einmal sogar über einen Liter drin. Find ich top!
Die Partyband an dem Abend war eine Schweizer Band, war ganz witzig, Alkoholkonsum ist aber anzuraten. Ausser man mag die Musik.
Mit einer tollen Truppe und der guten Stimmung im Zelt kann man echt einen netten Abend im HB verbringen. Positiv überrascht, 4 Sterne Gesamteindruck. Prosit und sans grüässt, Züri Wiesn!

Die Züri Wiesn im Hauptbahnhof ist das Zürcher Pendant zum Oktoberfest in München. Sprich ganz nach deutschem Vorbild werden hier Würste und Bretzn serviert sowie natürlich hektoliterweise des Hopfengebräus, das die Menschen glücklich und hemmungslos macht: das liebe Bier. Ich war ein einziges Mal hier und natürlich trinkt man viel zu viel, denn was bitte soll man den sonst tun, ausser mitzuschunkeln und ein Mass nach dem andern in den Kopf zu stellen.
Die Erinnerung an jenen Abend sind gelinde gesagt ziemlich verschwommen, jedoch weiss ich mit Sicherheit noch, dass mich diese Schlagermusik halb wahnsinnig gemacht hatte, weshalb ich gleich noch mehr Bier bestellte um in diese niveaulose Stimmung zu kommen. ein Teufelskreis also. Irgendwann verlieren hier alle ihre Hemmungen und es wird gebaggert, getanzt, auf den Tischen rumgehoppelt und Blödsinn erzählt bis die einen vernünftig genug und die andern betrunken genug sind, endlich wieder nach Hause zu gehen, wo sie dann zwei Tage leiden können.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass in der Limmatstadt alles was kommerziellen Erfolg bringt, gemacht wird. Z.T. ist das dann peinliche Nachmache…
Scheissegal ob Kerstin Cook, Miss Schweiz 2010, oder wer auch immer den Anstich macht, die Züri-​Wiesn wird nie, nie, nie auch nur im geringsten an das Original erinnern. Logisch ist es nach dem x-​ten Bier schon lustig (ist es aber praktisch überall), die Dirndl ein Hingucker aber als langjährigen Oktoberfest München-​Kenner lach mir echt den Arsch ab: wie können sie die Frechheit haben dieses Dorffest dem Original ähnlich so zu benennen?
Ja, es fehlt an internationaler Ausstrahlung (insbesondere die Amis und Italos etc.), an Tradition (wenn ich Sauf und Trachten brauch, dann geh ich bspw. ans alte Silvester in Urnäsch), da in der Schweiz wenig Bier getrunken wird, ist die Bierkultur allgemein am aussterben (die grösseren Brauereien, wem gehören sie? Und wieso werden an unseren Tresen dann doch fast keine kleineren regionalen Biere ausgeschenkt??? etc.), es gibt auch viel zu wenig Platz, keine Bavaria neben die du dich schlafen legen kannst, an den Megajahrmarkt (bspw. Eurostar) oder den Englischen Garten und an so Dinge wie die historische Wiesn (München 2010) darf ich gar nicht denken. Und, und, und… Die Message sollte angekommen sein. Also bitte liebe Veranstalter ändert immerhin den Namen sonst ist es einfach nur lächerlich. Wie kann man die Mainstationparty der Streetparade aus dem HB entfernen und so etwas dann zulassen?

Find ich super, ein kleines Oktober Fest mitten in Züri. Klasse endlich mal wieder ein Grund zu feiern, auf den Tischen zu tanzen und dumm zu tun.
Klar ist es nicht das original, aber zumindest sieht es ähnlich aus.
Jedes Jahr wird hier in den hallen Des HB’s ein Zelt aufgestellt und Schlager abgelassen. Das ganze wird dann mit viel Bier und lustigen Menschen gemischt. Gute geschüttelt und raus kommt ein kleines Stück Bayern in Zürich.
Hier ist es allerdings umgekehrt als am Original, was das Tragen von Tracht betrifft. In Zürich fällt jeder auch der Tracht trägt in München eher umgekehrt.
Aber nichts desto trotz gehe ich gerne in meinen Lederhosen hier her und hab Spass.
Weisswurst und Brez’n natürlich ebenso vorhanden wie Weissbier und Mass.
Also… eine Kopie des Originals, mit Potential und viel Spass.

mit abstand etwas vom döfsten, das es gibt. noch dofer als das oktoberfest ist es, das oktoberfest zu kopieren.
ich spreche dem oktoberfest keinen spassfaktor ab, immerhin ist es sehr beliebt, und mag durchaus lustig sein.
aber die züri wiesn sind einfach ein trauriger abklatsch.
wer möchte schon an die schlechte kopie eines erfolgreichen festes?
zusätzlich ist der ort ganz einfach total behindert. im hauptbahnhof? wiesn? ähh, nei?
ernsthaft, die züri wiesn sind etwas vom traurigsten, das ich je gesehen habe. auf plastcwiesen stehen ein paar tische und ein ganz ungutes gefühl kommt auf, dass hier ganz einfach ein paar idioten es nicht wirklich zustande gebracht haben, etwas besseres auf die beine zu stellen.
ich habe manchmal nichts als belustigung übrig für diese tröpfe, die verzweifelt versuchen stimmung zu kreieren.
es ist im hauptbahnhof!!!

Nein. Das ist eigentlich praktisch das Einzige, was ich zu sagen habe zum Züri Wiesn. Von mir aus sollen die Leute ans Oktoberfest pilgern, das hat vielleicht auch noch etwas von Tradition oder Gemeinschaftsgefühl oder irgend etwas. Aber jetzt im Ernst, auf einer Skala von 1 bis 2, wie tief muss man gesunken sein um ein Plagiat des Oktoberfest am Bahnhof aufzusuchen?
Ich finde es gibt keine grössere Verblödung, tut mir Leid. Alle sind besoffen und sitzen in ihren Festbänken und das wars auch schon. Manchmal trinken sie noch mehr und sind dann nur noch unangenehmer. Die Musik ist absolut wäk, einfach nur ohrenbetäubender Schlager. Also einfach nur Nein nein nein. Oder einfach überhaupt nicht mein Ding. Aber ich verstehe nicht wieso das Ganze im HB innen stattfinden muss, gibt es denn wirklich keinen besseren Ort? Vielleicht irgendwo auf einer abgelegenen Wiese? Irgendwo, wo man das nicht sieht, wenn man auf den Zug hetzen muss?

Jedes Jahr von Ende Oktober bis anfangs September wird der Zürich HB zu einem kleinen Bayern. Ein riesiges Zelt wird in der Haupthalle aufgestellt, wo dann über mehrere Tage besoffene Lederhosen– und Dirndlmenschen auf den Bänken ihre Mass (ist das auch die Pluralform?!) schwingen und die Moves zu dem Bierzeltklassiker «das rote Pferd» zum Besten geben.
Als Gast und Gastgeber, ich habe schon beide Seiten erlebt. Ich war sogar mal mit meinem Dad da, das war ein Gaudi! Das andere Mal habe ich dann da ausgeholfen, weil Candrian Catering, mein damaliger Arbeitgeber, dafür zuständig war. Das war auch ein Erlebnis, heieiei. Ich musste einfach das dreckige Geschirr und die leeren Mass abräumen, was anfangs noch ganz okay war. Doch dann merkte ich, wie bei dem Sauf-​Volk der Pegel Stunde um Stunde anstieg. Blöd nur, hatte ich ein Namensschild an, ich hörte meinen Namen dann bald aus jeder Ecke «hepen».
Es gibt übrigens auch eine Kinder-​Wiesn, wo den Kids jede Menge Spass versprochen wird mit dem Maskottchen namens «Wiesn-​Wiesl», der auf mich jedoch sehr beängstigend wirkt. Ich will auch gar nicht wissen wer seine Kinder da hinschickt. «Du Maximilian, geh doch mal mit dem Wiesl spielen, Mama und Papa gehen jetzt in das Zelt und .äh. essen eine Brezn.»